Im Jahr 2024 wurden die Rahmenbedingungen für Balkonkraftwerke erneut vereinfacht, sodass der Einstieg in die Solarenergie für Mieter und Eigenheimbesitzer jetzt noch attraktiver ist. Dieser Artikel beleuchtet die neuesten Änderungen und bietet einen Überblick, wie Sie als Verbraucher von einem Balkonkraftwerk profitieren können.
Was hat sich geändert?
Die neuen Regelungen und technischen Verbesserungen machen den Einsatz von Balkonkraftwerken noch unkomplizierter und kostengünstiger:
- Erhöhung der Einspeiseleistung: Seit Kurzem dürfen Balkonkraftwerke bis zu 800 Watt ins Hausnetz einspeisen – eine Steigerung gegenüber der bisherigen 600-Watt-Grenze. Dies ermöglicht eine höhere Eigenversorgung.
- Vereinfachte Anmeldung: Die Registrierung eines Balkonkraftwerks ist jetzt deutlich einfacher. Anstelle der aufwendigen Anmeldung beim Netzbetreiber genügt es, die Anlage einmalig im Marktstammdatenregister zu registrieren. Auch ältere Ferraris-Stromzähler, die sich rückwärts drehen können, sind jetzt zulässig. Bei einem notwendigen Austausch übernimmt dies der Netzbetreiber kostenfrei.
- Nutzung für Mieter erlaubt: Balkonkraftwerke sind jetzt als „privilegierte Maßnahmen“ anerkannt. Das bedeutet, dass Mieter das Recht haben, eine solche Anlage zu betreiben. Eine kurze Information an den Vermieter ist empfehlenswert, um ein gutes Mietverhältnis zu pflegen.
- Mehrwertsteuerbefreiung: Für alle Photovoltaik-Komponenten – einschließlich Speicher, Kabel und Halterungen – entfällt seit Januar 2023 die Mehrwertsteuer. Dies reduziert die Anschaffungskosten und verkürzt die Amortisationszeit.
Wirtschaftliche Betrachtung: Wann rechnet sich ein Balkonkraftwerk?
Mit einem Balkonkraftwerk lassen sich jährlich Stromkosten einsparen. Die Einsparung hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie dem Strompreis, der Ausrichtung des Balkons, Verschattungen und der installierten Leistung. In einer Beispielrechnung für eine Mietwohnung mit einem Jahresverbrauch von 2.100 kWh ergibt sich folgendes Bild:
- Einsparung mit einem 400-Watt-Modul: Ein einzelnes Modul kann jährlich etwa 63 Euro einsparen und sich innerhalb von vier Jahren amortisieren.
- Einsparung mit zwei 400-Watt-Modulen: Zwei Module verdoppeln die Leistung und Einsparung auf rund 900 Euro nach 15 Jahren, mit einer Amortisation nach etwa sechs Jahren.
Eine nach Süden ausgerichtete Anlage mit einer Neigung von ca. 60 Grad zur Sonne kann die Erzeugung zusätzlich steigern. Auch Ost- oder Westbalkone sind mit etwas längerer Amortisationszeit profitabel. Selbst bei schattigen Standorten lässt sich die Investition oft innerhalb von sechs bis sieben Jahren refinanzieren. (Simulation mit dem Wirtschaftlichkeitsrechner der HTW Berlin: https://solar.htw-berlin.de/rechner/stecker-solar-simulator/)
Lohnt sich ein Balkonkraftwerk trotz eventueller Schatten?
Auch bei nicht idealen Bedingungen, wie einem Ostbalkon oder starker Verschattung, kann sich ein Balkonkraftwerk noch rechnen. Die Amortisationszeit verlängert sich hier auf sechs bis sieben Jahre, jedoch können langfristig bis zu 12 % des Strombedarfs gedeckt und erhebliche Mengen CO₂ eingespart werden.
Gartenkraftwerk: Balkonkraftwerk im Garten aufstellen
Wer über ausreichend Platz im Garten verfügt, kann ein Balkonkraftwerk als „Gartenkraftwerk“ nutzen. Mit einem optimalen Anstellwinkel von 35 Grad und Südausrichtung lässt sich die Erzeugung maximieren, sodass die Amortisation schon nach vier bis fünf Jahren erreicht ist.
Zusätzlicher Batteriespeicher: Ist das sinnvoll?
Die Speicherung des überschüssigen Solarstroms für den Eigenverbrauch in den Abendstunden ist eine attraktive Option, jedoch sind Batteriespeicher weiterhin kostenintensiv. In den meisten Fällen übersteigen die Anschaffungskosten den Nutzen bei einem kleinen Balkonkraftwerk. Für einfache Nutzungsszenarien und eine schnelle Amortisation kann auf einen Speicher daher meist verzichtet werden.
Fazit: Jetzt ein Balkonkraftwerk installieren und profitieren
2024 ist der optimale Zeitpunkt, um mit einem Balkonkraftwerk in die eigene Solarstromversorgung zu starten. Die Anschaffung ist durch die Mehrwertsteuerbefreiung und die erhöhte Einspeiseleistung kostengünstiger und effektiver als je zuvor. Besonders Mieter profitieren von den rechtlichen Neuerungen, die ihnen die Nutzung von Solarstrom erleichtern.
Mit diesen Vorteilen können sich Balkonkraftwerke in wenigen Jahren amortisieren und bieten eine nachhaltige Möglichkeit, die Stromkosten langfristig zu senken.
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